Jo (1975)
Japanisch | 序 |
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Englisch | Jo |
Opus | 026 |
Jahr | 1975 |
Kategorie | Orchester/Concerto |
Spieldauer | 14 Min. |
Instrumente | Orch |
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Werkbeschreibung
«"Jo" für Orchester schrieb Maki Ishii im Auftrag der japanischen Rundfunkgesellschaft NHK in der Zeit zwischen September 1974 und März 1975. Das Werk, das dem Dirigenten Hiroyuki Iwaki gewidmet ist, wurde am 5. September 1975 in Tokio vom NHK Symphonie Orchester uraufgeführt.
Maki Ishiis Kompositionen wurzeln in einem musikalischen Raum, der reich an Klanglichkeit und Erfindungskraft ist. Seine OrchesterwerKe "Kyō-Ō" für Klavier, Orchester und elektronische Klänge (1968), "Kyō-Sō" für Schlagzeuggruppen und Orchester (1969), "Dipol" für Orchester (1970) und "Sō-Gū II" für Gagaku und Orchester (1971) hat man als elementar, dynamisch, wild, dissonant und machtvoll bezeichnet und ihnen eine Kraft zugesprochen, die stets die volle Aufmerksamkeit des Hörers fordert. Die Klangmassen und Geräusche dieser Werke sind energiegeladen, ohne jedoch zu schockieren. Vielmehr führen Ishiis geschickte, verfremdete Instrumentationen zu prachtvollen Klangentfaltungen.
"Jo" für Orchester zeigt deutlich die zwingende, dynamische Tonsprache Ishiis. Gleichzeitig ist in dieser Komposition ein Bruch mit der Klangwelt seiner bis dahin komponierten Werke und eine erste Entwicklungsstufe neuer Ausdrucksformen erkennbar. Dem Komponisten zufolge verführte der Titel, "Jo" (Präludium), zur Aufgabe der früheren klanglichen Vorstellungen und zum Beginn eines Suchens nach einer neuen Musik, deren Klanglichkeit eher aus modalen Elementen gebildet ist als aus den europäisch beeinflußten Tonclustern und komplexen Tonmassen, die seine älteren Orchesterwerke charakterisierten.
Ishii hat verschiedene Komponenten genannt, die die Basis für seine neue Klangwelt bilden. Sie umfassen die Rückkehr zu den ursprünglichen, für die südostasiatische Musik typischen Rhythmen ebenso wie die Entwicklung neuer Klangqualitäten, einschließlich der Verwendung tibetanischer Blasinstrumente. Zu ihnen gehören weiterhin die Intensivierung des Klanges, das Wiederaufgreifen asiatischer Modi und die Vereinfachung der Oberflächenstruktur der gesamten Komposition unter Einbeziehen der Wiederholung und erkennbarer Materialverwandlung. Wiederholungen kommen sowohl im großformalen Zusammenhang (große Abschnitte werden wiederholt und entwickelt), als auch in Binnenstrukturen vor, wo Motivteile auf bestimmten Tonhöhen ständig wiederholt und verändert werden.
Maki Ishiis Musik ist durch seine meisterhafte Verwendung der Schlaginstrumente charakterisiert. Seine geschickte Handhabung dieser Instrumente zeigt sich besonders bei den rhythmischen Strukturen, die von fünf Schlagzeuggruppen ausgeführt werden. Dem vollbesetzten Orchesterapparat und dem vergrößerten Schlagzeugensemble hat er außerdem eine "obligate" Partie für das "Rag Duong", ein großes, röhrenförmiges tibetanisches Blasinstrument, das in Aussehen und Klangfarbe dem Alphorn ähnelt, hinzugefügt. Die heftigen, dynamischen Tutti-Abschnitte, die in dieser Orchestermusik auftreten, sind auf das Ende des ersten Teils und das der gesamten Komposition beschränkt.
"Jo" stellt für Maki Ishii den Beginn einer neuen Klangwelt dar. Es handelt sich um ein brillantes Werk eines begabten Komponisten, dessen Klangvisionen und künstlerische Vorstellungen von Zeit und Raum sich ständig erweitern.»
Kōji SANO