Omote (1978)
Japanisch | 面(おもて) |
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Englisch | Omote (Noh masks) |
Opus | 035 |
Jahr | 1978 |
Kategorie | Bühne |
Spieldauer | 35 Min. |
Instrumente | Noh-Player, Perc, Elec-Sounds |
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Werkbeschreibung
Stil und charakteristische Schönheit von Noh und Gidayū sind exklusiver Natur. Diese Exklusivität ist das Merkmal jeder traditionellen Kunst in Japan, sie tritt aber ganz besonders bei Aufführungen von 'Noh' und 'Gidayū' hervor. In diesem Stück habe ich zu ergründen versucht, wie sich der zeitlose Ausdruck der Nahmasken zum stilisiert-menschlichen 'Vokal-Ausdruck' des Gidayū verhält. 'Omote' ist die symbolische Begegnung dieser beiden traditionellen Kunstformen und der Bedeutungen, die sie repräsentieren. Es ist gleichzeitig die Möglichkeit zu einem neuen Maskenspiel aus einer Synthese dieser beiden Kunstformen und aus einer Synthese konkreter und abstrakter musikalischer Elemente.
Die Nohmasken, die in diesem Stück erscheinen: 'Kojō' und 'Zō Onna' und 'Han-Nya', sind die Haupttypen der unzähligen Masken, die es im Nah-Theater gibt. 'Kojō' (小尉) ist eine lebenslustige, sympathische männliche Maske. 'Zō Onna' (増女) ist die Maske der schönen, attraktiven Frau. 'Han-Nya' (般若) zeigt verschiedene dunkle Aspekte des weiblichen Charakters: Eifersucht, Verdruß, Gram und Leid. Es ist ein charakteristisches Merkmal der Nohmasken, daß jede einzelne mehrere Ausdrucksmöglichkeiten hat. Aus verschiedenen Blickwinkeln kann der Beschauer verschiedene Gesichter wahrnehmen. Wenn er zum Beispiel die 'Zō Onna' direkt anschaut, erscheint sie als Gesichtstyp ohne besonderen Ausdruck. Wenn sich dasselbe Gesicht neigt, bekommt es einen sorgenvollen, bekümmerten Ausdruck; hebt es sich empor, erscheint es lachend und freudig. Ähnlich kann die 'Han-Nya'-Maske ihren strengen, abweisenden Ausdruck ändern, den sie beim direkten Anschauen zeigt. Sie wirkt gequält, wenn sie sich abwärts neigt, einschüchternd h1ngegen, wenn sie aufblickt.
Die elektronische Musik zu diesem Stück wurde aus Vokalklängen im Gidayū-Stil und akustischen Noh-Akzentuierungen auf Percussionsinstrumenten im Elektronischen Studio des Westdeutschen Rundfunks Köln (Mai 1978) realisiert. Die Komposition entstand im Auftrag des WDR Köln.
Maki Ishii