Gedatsu (Die Erlösung der Seele) (1985)
Japanisch | 解脱 |
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Englisch | Gedatsu (a spirit delivered) |
Opus | 063 |
Jahr | 1985 |
Kategorie | Orchester/Concerto |
Spieldauer | 17 Min. |
Instrumente | Version I: j-flute, orch. Version II: recorder, orch |
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Werkbeschreibung
«"Heike-Monogatari" (die Geschichte des Hauses Heishi oder Taira) ist eine der berühmtesten Kriegshistorien Japans. Sie beschreibt den Aufstieg der Heishi zu großer Macht, ihren Verfall und schließlich ihren völligen Untergang im Kampf gegen die Sippe der Minamoto Ende des 12. Jahrhunderts.
Das ganze Epos wird bestimmt durch die buddhistischen Grundgedanken der Wechselhaftigkeit und Vergänglichkeit allen Lebens.
Eine der Episoden, die Geschichte der "Gi-ō" [Gioh], ist wie eine komprimierte Darstellung dieser buddhistischen Grundgedanken im Heike-Epos; Unbeständigkeit und sicherer Verfall des Irdischen:
Der zum Ausgang der Heian-Ära außerordentlich mächtige und einflußreiche Feldherr Taira Kiyomori (1118-1181) verliebt sich auf den ersten Blick in Gi-ō, eine "Shirabyōshi", eine Sängerin und Tänzerin - eine der zu jener Zeit sehr beliebten und geachteten Künstlerinnen und Kurtisanen. Sie genießt seine Gunst und Zuneigung aus vollem Herzen. Auf dem Höhepunkt ihres Glücks verstößt Kiyomori sie jedoch kaltherzig und sie stürzt in tiefste Höllenqualen.
Die Komposition "Gedatsu", Erlösung der Seele, soll in Form eines Ton-Gedichts den Seelenschmerz der sich ständig in der Rückerinnerung verlierenden Gi-ō wiedergeben, die schließlich aus dieser sie so verletzenden realen Welt hinaus dem Glück der Erlösung in der buddhistischen Welt zustrebt.
Die solistischen Instrumente sind drei Bambusquerflöten der japanischen traditionellen Musik: Ryūteki, Shino-bue und Nō-kan. Darüberhinaus tritt an einigen Stellen des Stückes Melodie und Rhythmus des in "Gagaku" (Hofmusik) überlieferten "Imayō" in Erscheinung, einer Liedgattung buddhistischen Ursprunqs, die während der Heian-Ära (794-1185) zunehmend weltliche Formen entwickelte (zu denen eben jene "Shirabyōshi" den gleichnamigen Tanz (shirabyōshi) aufführten).
Beabsichtigt ist, hierdurch eine Integration, eine komplexe Verschmelzung von Elementen traditioneller japanischer Kompositionstechniken, wie in "Gagaku" und anderen, mit modernen Kompositionstechniken zu erreichen.»
Maki Ishii (Übersetzung: Christa Ishii-Meinecke)