Musik für Shō und Violoncello (1988)
Japanisch | 笙とチェロのための音楽 |
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Englisch | Music for shō and cello |
Opus | 077 |
Jahr | 1988 |
Kategorie | Kammer |
Spieldauer | 14 Min. |
Instrumente | Sho, Vc |
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Werkbeschreibung
«Im Gagaku hüllt die Shō die Musik gänzlich in einen Schleier, ihre Klänge scheinen vom Himmel ausgesandt in Form von statischen Clustern, eingeschlossen in die höheren Sphären der Tonhöhe. Die starren stilistischen Züge des Gagaku haben die Spielweise der Shō geprägt. Doch die Gagaku-Musik, wie sie sich heute darstellt, entwickelte erst in der Heian-Petiode ihre spezifisch japanische Identität, welche der Shō ihre wesentliche Rolle zuwies, die sie seither über mehr als ein Jahrtausend gespielt hat: eine "Begleitung" zu übernehmen, die aus ausdruckslosen, cluster-ähnlichen Akkorden besteht. Es galt als "vulgär", ja sogar als Tabu, die Shō expressiv zu spielen. Offenbar war die Shō aber vor der Heian-Periode ein wesentlich "vulgäreres" Instrument, als das Gagaku-Repertoire noch aus nicht-assimilierter fremdländischer Musik bestand. Dies wird deutlich im Jussōki, einem Traktat über die Aufführungstechnik der Tōgaku aud dem frühen 10. Jahrhundert, der dem Prinzen Sadayasu (870-924) zugeschrieben wird. Darin werden zehn verschiedene Ausdrucksformen einschließlich der unterschiedlichen Spielweisen dargestellt.
In "Musik für Shō und Violoncello" habe ich versucht, mich von dem verkrusteten Klangbild zu befreien, das die Verwendung der Shō im heutigen Gagaku kennzeichnet. Ich erforsche, wie das lnstrument vor der Heian-Periode geklungen haben könnte. und kombiniere diesen Versuch, längst begrabene Techniken wiederzubeleben, mit zeitgenössischer Spielpraxis. Dabei ist es mein Ziel, einen neuen Ausdrucksmodus zu schaffen, der eine Begegnung mit dem perfektesten aller Westlichen Instrumente, dem Cello, ermöglicht.
Die Shō steigt herab von ihrem verschleierten himmlischen Postament in die "vulgäre" Welt und vermischt ihre reichen "expressiven" Klänge mit jenen des "expressiven" Cellos, um in eine neue Klangwelt einzutreten.»
Maki Ishii