Hiten-Seidō I (1983)
Japanese | 飛天生動 I (飛天楽より) |
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German | Hiten-Seidō I |
Opus | 048b |
Year | 1983 |
Category | Chamber |
Duration | 13 min. |
Instruments | ryuteki, hichiriki, sho |
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Beschreibung des Komponisten
«Das "Hiten" dieses Titels bezieht sich auf die Federrobe der fliegenden Gestalten im Wandgemälde der Grotten von Dunhuang, und das "Seido" ist eine Ableitung von "Ki-in Seido", das am höchsten geachtete der Sechs Gesetze des Malens, die im "Guhua pinlu", der Lehre des Malens von Xie He aus der Nan Qi Periode, beschrieben werden und so viel bedeutet wie: Malen habe sehr lebensecht zu sein oder die Motive müssen lebendig wirken.
Das "Hiten" der Wandgemälde von Dunhuang schwebt am Himmel wie eine strahlend liegende Figur. Man könnte es mit dem Gewand eines tanzenden himmlischen Engels vergleichen, ja die ganze Wand scheint sich im Winde zu bewegen und verkörpert somit den Inbegriff des "Ki-in Seido".
Ich war von diesem "Hiten" sehr beeindruckt und komponierte "Hiten-raku" für ein großes Ensemble bestehend aus über 80 Musikern, die Gagaku, Bugaku, Roigaku, Shōmyō und Schlagzeug spielen. Die Uraufführung fand 1981 im Nationaltheater in Tokyo statt. Aus einem kleinen Teil des Hiten-raku wurde später ein Stück für ein kleineres Gagaku Ensemble geschaffen, "Hiten-Seido I" genannt. Dieses Stück wurde vom Imperial Household Orchestra anläßlich dessen Europa Tournee 1983 in Paris uraufgeführt. Durch die Klänge des Shōs, des Hichirikis und besonders durch die des Ryūtekis habe ich versucht, den brillianten Flug des "Hiten" zu beschreiben. Kontrapunktähnliche Verbindungen, die durch die einzigartige lineare Struktur des Gagaku-Instruments entstehen, prägen das Stück.»
Maki Ishii, 8. Nov. 1992. Quelle: Programmheft für das "Japan Musik Festival Berlin 1992".